Die „Laufbibel“
Es gilt, einen runden Geburtstag zu würdigen. Zehn Jahre ist es her, dass das Buch mit dem unbescheidenen Titel „Die Laufbibel“ in die Läden kam. 440 Seiten dick, von einem Mann aus Hannover verfasst, der nicht nur selbst aktiver Sportler, sondern auch Arzt ist. 2005, als GPS und Kompressionsstrümpfe den meisten Läufern noch unlösbare Rätsel aufgaben, ist Matthias Marquardt mit dem Anspruch angetreten, ein „umfassendes Werk zum gesunden Laufen“ zu präsentieren. Er hat damit nicht nur Lokalpatrioten erfreut.
Die „Laufbibel“, um rund 70 Seiten gewachsen, gibt es inzwischen in der 15. Auflage, mehr als 100 000 Exemplare sind nach Verlagsangaben deutschlandweit über die Ladentische gegangen. Keine Frage: Das Buch ist ein Renner, und für so manchen Sportbegeisterten ist Marquardt, von Beruf Mediziner, zum Prediger der wahren Lauflehre geworden. Einst als Triathlet gestartet, hat er sich auch als Anbieter von Laufseminaren sowie als überaus präsenter Autor weiterer Sachbücher und von Beiträgen in Fachzeitschriften einen Namen gemacht. In der Hinsicht ist er ein ausgesprochener Marathonmann.
Seit dem ersten Erscheinen ist es der „Laufbibel“ ähnlich ergangen wie einem Sportler, der mit den Jahren weiter dazulernt und genau weiß, wie der Hase läuft. Marquardt hat seinen Stoff zweimal gründlich überarbeitet, ohne am Kern etwas gravierend zu ändern. Auch die aktuelle Ausgabe präsentiert in 15 gut aufbereiteten Kapiteln weit mehr als nur Basiswissen rund um den Laufsport, und das unter einem besonderen trainingswissenschaftlichen und medizinischen Blickwinkel. Wer zum Vergleichen die Erstausgabe zur Hand nimmt, der bekommt auch ein Gespür dafür, wie schnelllebig der Laufsport ist.
Auch die neue „Laufbibel“ ist nicht immer eine einfache Lektüre, hinterlässt aber nachhaltig Eindruck, wenn etwa in der Wettkampfvorbereitung oder aber einer Verletzung guter Rat teuer ist. Und darauf kommt es letztlich an.
Matthias Marquardt, „Die Laufbibel – Das Standardwerk zum gesunden Laufen“, spomedis Hamburg, 512 Seiten, 29,95 Euro
„Die Triathlonbibel“
Ja, warum denn nicht?! Das müssen sie sich beim spomedis-Verlag gesagt haben, als die „Laufbibel“ zum Verkaufsschlager wurde. Warum nicht Ähnliches mit dem Thema Triathlon versuchen? Auch wenn es eine ganze Weile gedauert hat: Der Erstling ist da, und der Anspruch ist der gleiche wie beim großen Vorbild, wie der Titel „Die Triathlonbibel“ zeigt.
Womit zugleich die Frage erlaubt ist: Warum erst jetzt? Triathlon findet hierzulande immer mehr aktive Anhänger, da hätte man auch schon früher auf die Idee kommen können, so ein kompaktes Nachschlagewerk aufzulegen. Zehn Autoren, darunter der bekannte deutsche Profisportler Timo Bracht und, wen wundert´s, auch „Laufguru“ Matthias Marquardt, haben sich zusammengetan, um diesen Ausdauersport facettenreich zu beleuchten. Die Mühe hat sich gelohnt, vor allem Einsteiger und jene, die noch lange nicht genug haben von der Kombination aus Schwimmen, Radfahren und Laufen, werden auf ihre Kosten kommen.
Es ist sicher kein Zufall, dass auch dieser Band 512 Seiten stark ist – wie die „Laufbibel“. Ob es in zehn Jahren auch eine 15. Auflage geben wird?
„Die Triathlonbibel – Das Standardwerk für alle Triathleten“, spomedis Hamburg, 512 Seiten, 29,95 Euro
„Functional Training – für Zuhause“
Ausdauer, Kraft, Beweglichkeit und Koordination – für Läufer (und natürlich auch für Triathleten) ist dies das A und O, um seinen eigenen Zielen gerecht werden zu können. Für die einen ist dazu der Weg ins Fitnessstudio unerlässlich. Doch nicht jeder mag die „Muckibuden“, und für die kommt das sogenannte Functional Training gerade recht. Geübt wird in den eigenen vier Wänden – und das unter weitestgehendem Verzicht auf große Gerätschaften. Eine Matte sollte man schon haben, und wenn dann auch Hanteln, Kettle Bells und gar noch ein Schlingentrainer zur Hand ist, kann´s losgehen. Wie es funktioniert, erklärt Harald Gärtner, ein Sportwissenschafter mit gebündelter Erfahrung in Sachen Fitness.
Harald Gärtner, „Functional Training – für Zuhause“, Bruckmann Verlag München, 192 Seiten, 19,99 Euro
„Gesund laufen – ein Leben lang“
An Kondition scheint es Sonja von Opel nicht zu fehlen. Nicht nur, was das Laufen betrifft: Die 39-Jährige mit einer Marathon-Bestzeit von 2:52 Stunden hat ihr bereits viertes Buch geschrieben. Eines, das sich etwas am Rand des eigentlichen Sports bewegt, wie der Titel „Gesund laufen – ein Leben lang“ anklingen lässt. Um Bestzeiten geht es ihr dabei nicht, obwohl Trainingspläne für unterschiedliche Distanzen nicht fehlen. Beim Laufen persönliche Glücksgefühle zu erleben, ohne sich dabei zu überfordern, das ist die zentrale Botschaft. Von Opel findet das Rad nicht neu, gibt aber einige spezielle Einblicke in ein Thema, bei dem die Grenze zwischen Anspruch und Überforderung häufig fließend ist. Zu empfehlen ist vor allem das – auch noch gut bebilderte – Kapitel „Alternativtraining“.
Sonja von Opel, „Gesund laufen – ein Leben lang“, Bruckmann Verlag München, 192 Seiten, 19,99 Euro